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Das Entscheidungsdilemma – Wann intuitive Entscheidungen an ihre Grenzen stoßen

Gute Entscheidungen treffen – gerade in der Situation von Unsicherheit – ist eine wesentliche Kernaufgabe von Management und strategisch gesehen ein Erfolgsfaktor für das Erreichen angestrebter Ziele. Aber nicht immer sind Entscheidungen das Produkt geplanter und gesteuerter Prozesse. Die meisten Entscheidungen im Berufsalltag fallen in Millisekunden. Das sind dann Entscheidungen aus dem Bauch heraus, bei denen der Entscheidungsprozess unterbewusst abläuft.

Gute Manager treffen gute Bauchentscheidungen

Zugegebenermaßen treffen gute Manager häufig auch gute Bauchentscheidungen – weil sie wissen, dass sie sich auf ihre Intuition verlassen können.
Diese guten Entscheidungen, die vielfach sinnbildlich für den Erfolg eines Unternehmens herangezogen werden und die Entscheider nicht selten als Visionäre adeln, finden sich in den Erfolgsgeschichten vieler namhafter Unternehmen wie Apple, Facebook, Porsche und vielen mehr. Aber woher weiß ein Manager, dass er sich auf sein Bauchgefühl verlassen kann?

Auf die Erfahrung kommt es an

Wird ein Entscheidungsbedarf festgestellt, dann vollzieht sich der Entscheidungsprozess in mehreren Schritten:
Das wichtigste ist es zunächst zu klären, worüber überhaupt entschieden werden soll, was der Kern der Entscheidung ist bzw. zu welchem Ziel sie führen soll und welche Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind. Darauf aufbauend werden die unterschiedlichen Alternativen entwickelt und bewertet. Auf dieser Basis kann dann schließlich eine fundierte Entscheidung getroffen werden. Zumindest dann, wenn ein Manager ausreichend Erfahrung sammeln konnte und ein Gespür für Zusammenhänge entwickelt hat, ist er in der Lage zu beurteilen, welche Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind und welche Entscheidungsalternative am erfolgsversprechendsten ist. Wenn realisierte Erfolge dann diesen Entscheidungen zugeschrieben werden, lernt das System.

Voraussetzungen guter Entscheidungen

Aus der Forschung wissen wir, jedoch dass es etwa 10.000 Stunden braucht, bis jemand etwas richtig beherrscht und Entscheidungen unterbewusst meistens richtig trifft. Doch häufig wechseln Manager die Position im Unternehmen oder das jeweilige Projekt, bevor sie ausreichend Erfahrung aufbauen konnten, um eben diese Voraussetzungen für gute Entscheidungen zu erfüllen. Allerdings wird es mit zunehmender Dauer der Beschäftigung mit einem Thema immer schwieriger, gute und objektive Entscheidungen zu treffen, da sich Vorannahmen und Einschätzungen stetig verfestigen – die sogenannte „Betriebsblindheit“. Mit Blick auf diese beiden Szenarien und unter Berücksichtigung der Lebensrealität wird deutlich, dass Erfolge aufgrund intuitiver Entscheidungen häufig eher vom Zufall abhängen.

Marktforschung hat in beiden Fällen das Potenzial, den Entscheidungsprozess zu unterstützen und bietet Entscheidern eine Grundlage für sichere Entscheidungen in ihrem Geschäftsfeld. Dabei erhebt sie nicht den Anspruch, das Bauchgefühl zu ersetzen. Vielmehr sind die Ergebnisse aus Befragungen und Beobachtungen Gelegenheit zur Reflexion der eigenen Überzeugungen. Und Wissen ist schließlich die Basis für gute Entscheidungen – auch für intuitive.